Handelsverband Sachsen gibt negative Stellungnahme zum geplanten Zittauer Fachmarktzentrum ab

Am 30. Mai 2013 teilte die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Sachsen (HVS) Jutta Müller dem Ingenieurbüro Jester, welches mit der Projektierung des Zittauer Fachmarktzentrums betraut ist, mit,  „dass das Planvorhaben eines „Fachmarktzentrums“ mit dem Ziel der Stärkung des Mittelzentrums Zittau nicht innenstadtverträglich ist“.

Dies geht aus der Stellungnahme hervor, die dem freien Journalisten Jens Thöricht, der für DIE LINKE im Zittauer Stadtrat sitzt, zugespielt wurde.

„Die Stärkung des Mittelzentrum Zittau unter Aspekten einer geordneten städtebaulichen Entwicklung bedarf anderer sensibler, innovativer Lösungsansätze als der Schaffung eines überdimensionierten „Fachmarktzentrums“ mit einer außerordentlichen einzelhandelsrelevanten Zentralität an einem Solitärstandort bei einem schon viel zu hohen Verkaufsflächenbesatz pro Einwohner“, so die Geschäftsführerin des HVS.

Nachdem in der von der Stadt Zittau in Auftrag gegebenen Auswirkungsanalyse bereits vermerkt ist, dass bei Umsetzung des Projektes mit Geschäftsaufgaben zu rechnen sei, bestätigt nun auch der HVS diese Annahme. „Damit würde die mit außerordentlich hohen Fördermitteln sanierte, denkmalgeschützte Zittauer Innenstadt erheblich aufgrund von weiteren Leerständen an städtebaulicher Attraktivität verlieren.“

Jens Thöricht (DIE LINKE) und Matthias Böhm (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) fordern die demokratischen Mitglieder des Stadtrates auf, sich intensiv mit der Stellungnahme des HVS auseinanderzusetzen. Jens Thöricht dazu: „Nachdem die Auswirkungsanalyse und nun die Stellungnahme des unabhängigen HVS eine negative Prognose für die Zukunft der Zittauer Innenstadt bei Umsetzung des Projektes zeichnet, sollten die politischen Entscheidungsträger das Vorhaben generell überdenken.“
„Wir erwarten von allen Beteiligten eine faire Diskussion, welche die Möglichkeit zur Veränderung bisheriger Ideen beinhaltet. Das sture Festhalten an diesem Projekt in der jetzigen Form muss genauso beendet werden, wie die Lüge von der Alternativlosigkeit. Ich rege erneut die Idee eines „runden Tisches“ an. An diesem sollten unbedingt auch Vertreterinnen und Vertreter des Zittauer Einzelhandels sitzen“, ergänzt Matthias Böhm.

Beide Stadträte fragen sich, ob die Stellungnahme des HVS Oberbürgermeister Voigt bekannt ist. Wenn dem so sein sollte, ist es befremdlich, dass den Stadträtinnen und Stadträten diese nicht umgehend zur Kenntnis gegeben wurde.