Zu Gast in der Kleingartenanlage „Sonnenhain“
Am 28. März 2015 durfte unser Fraktionsvorsitzender Jens Thöricht als Gast während der Gesamtmitgliederversammlung der Kleingartenanlage „Sonnenhain“ sprechen.
Warum eigentlich?
In Zittau und seinen Ortsteilen gibt es mehr als 30 Kleingartenvereine. Gemeinsam ist allen, dass es Probleme bei der Nutzung frei werdender Kleingärten gibt. Nicht zu übersehen ist, dass der Altersdurchschnitt der Nutzer steigt, es Probleme mit dem Hoch- und Grundwasser gibt.
Soll dieser Trend aufgehalten werden, muss die Stadt einen aktiven Beitrag dazu leisten. Leitlinien können helfen, die Kleingartenanlagen, als wesentlichen Bestandteil des Stadtgrüns, in die Stadtentwicklungskonzeption einzubeziehen. Grundlage dafür kann jedoch nur eine gründliche Analyse der jetzigen Situation sein.
Das Präsidium des Deutschen Städtetages hat 2011 Leitlinien zur nachhaltigen Entwicklung des Kleingartenwesens in den Städten zur Kenntnis genommen und den Kommunen als Handlungsgrundlage empfohlen.
Im Vorwort von H. Lojewski (Beigeordneter des Deutschen Städtetages für Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr) heißt es: „Über 1 Millionen Kleingärten sind in ökologischer wie in städtebaulicher Sicht ein fester Bestandteil des kommunalen Bestandes an Frei- und Grünflächen.
Das Kleingartenwesen hat aber auch eine zunehmend wichtige soziale Funktion: die Begegnung von Jung und Alt; von Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen, von Einheimischen und Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Auswirkungen der allgemein zu beobachtenden ökologischen, städtebaulichen und gesellschaftlichen Veränderungen haben auch die Rahmenbedingungen teilweise verschlechtert.
Die Gestaltungsmöglichkeiten, die das Kleingartengesetz bietet, sollen genutzt und durch lokale Aktivitäten gestützt und ergänzt werden.
Auch der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. hebt hervor, dass Kleingärten für eine lebenswerte Stadt von morgen zu erhalten sind – sie leisten vielfältige Beiträge zur biologischen Vielfalt, für ein attraktiv gestaltetes Wohnumfeld und für das Image der Stadt.
Deshalb habe ich einen Antrag der LINKEN vorgestellt, dieser wird in der Aprilsitzung des Stadtrates behandelt. Er lautet:
Der Stadtrat beschließt,
dass der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Zittau beauftragt wird, eine Analyse des Kleingartenbestandes zu veranlassen und dem Stadtrat im Monat Juni 2015 das Ergebnis vorzulegen.
Die auf dieser Grundlage für die Ergänzung der Stadtentwicklungskonzeption notwendigen Arbeiten sind terminlich untersetzt zu veranlassen.
Die Grobkonzeption dafür ist bis zum Ende der Gartensaison im Monat September mit dem Ziel vorzustellen, bis Ende des Jahres 2015 ein Konzept für die Kleingärten zu beschließen.
Bei der Erarbeitung ist der Territorialverband Zittau der Kleingärtner e.V. in geeigneter Form einzubeziehen.
Die 77 anwesenden Gartenfreunde bedankten sich mit einem Applaus für den Antrag. „Thöricht, das ist der richtige Weg für uns Gartenbesitzer – weiter so“, meinte ein Spartenmitglied als ich die Versammlung verließ.