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27.01.2020 VVN-Denkmal in Zittau

25 Menschen gedachten heute am 27. Januar 2020 der Opfer des Holocaust in Zittau. Oberbürgermeister Zenker erinnerte in seinen Worten daran, dass wir trotz aller Unterschiede ein demokratisches Miteinander pflegen sollten, auch damit sich die Geschichte nicht wiederholt. 

Zuvor sprach Jens Hentschel-Thöricht, Stadtrat der LINKEN, zu den Anwesenden:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst möchte ich mich für Ihre Anwesenheit bedanken. Ich freue mich, dass Oberbürgermeister Thomas Zenker sich ebenfalls Zeit für diesen wichtigen Termin nehmen konnte.

Heute vor 75 Jahren wurde durch die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz mit seinen Nebenlagern befreit. Dies war und ist der Anlass, um mit einem internationalen Gedenktag an die Opfern des Holocausts zu erinnern. Und dabei keinesfalls zu vergessen, wie es dazu kommen konnte. Dass es Menschen wie wir waren, die dieses unermessliche Verbrechen zuließen. Beschäftigen wir uns jedoch nicht nur mit Auschwitz, erinnern wir auch an Geschehnisse in unserer Heimatstadt.

„Februar 1945

Von Hirschfelde kommend, zogen Kolonnen des Grauens und des unbeschreibbaren Elends durch die Stadt Zittau. Tausends in Lumpen gehüllt, Skeletten gleichend, KZ Häftlinge. Viele von ihren Kameraden gestützt. Viele brachen zusammen, zu Tode gequält. Sie wurden von der SS-Begleitmannschaft sofort am Straßenrand erschossen. Dutzende lagen an den Straßen von Hirschfelde nach Zittau und von hier über Niederoderwitz, Spitzkunnersdorf, nach Großschönau. 
Mit vorgehaltener Waffe wurden Einwohner des Kreises, Benutzer dieser Straßen, gezwungen, die stummgemachten Zeugen der grausamen Verbrechen der Faschisten einzugraben. Von der KZ-Außenstelle Poritsch rollte jetzt täglich ein zweirädriger Karren ins Zittauer Krematorium unter strenger Bewachung, von völlig entkräfteten Häftlingen gezogen. Sie brachten die von der SS erschlagenen oder infolge der Erschöpfung verstorbenen Leidensgefährten zur Verbrennung.“ 

Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon. Max Mannheimer